Theatern

wohnungs/LOS/ theatern
Ein soziokulturelles Projekt von InterACT und culture unlimited

Ziel des Projektes ist es, mit Mitteln des Theaters beizutragen, die Situation wohnungsloser Menschen zu verbessern und neue Lebensräume zu schaffen – im persönlichen wie im öffentlich-politischen Bereich. Das Projekt will mit Prozessen der Theaterarbeit zu gemeinsamer Kreativität, Selbstwertsteigerung, Erweiterung der sozialen Kompetenzen, Problembewältigung und Handlungsfähigkeit anregen und beitragen und die Stimme von wohnungslosen/ gesellschaftlich an den Rand gedrängten Gruppen mithilfe des (Forum-)Theaters stärken. Damit sollen Bevölkerung und politisch Verantwortliche Bedürfnisse und Interessen von wohnungslosen Menschen stärker wahrnehmen.

Die vorliegende Deklaration sowie die Forderungen an die Politik wurden von den Mitgliedern der Theatergruppe „Nobody is perfect“ entwickelt, die alle von Wohnungslosigkeit betroffen waren oder sind.

Legislatives Theater: „To transform Desire into Law…“

„wohnungs/los/theatern“ folgt unter anderem der Idee des „Legislativen Theaters“ nach Augusto Boal, das somit das erste Mal in Graz realisiert wird und mit der Aufführung im Grazer Rathaus einen Höhepunkt erlebt! 

Legislatives Theater ist ein Instrument der Partizipation und der Demokratisierung, mit dem eine neue Form des Dialogs zwischen betroffenen Bürger/innen und politischen Entscheidungsträger/innen möglich wird: Von Wohnungslosigkeit betroffene Menschen entwickeln Stücke und Szenen über ihre Situation und ihre Erfahrungen und führen sie mehrmals interaktiv mit dem Publikum auf. Die Schauspieler/innen improvisieren zu den in den „Einstiegen“ des Publikums gebrachten Ideen und Vorschläge zur Veränderung der Szenen. Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Lebenssituation von Wohnungslosen werden reflektiert und dokumentiert, sie bilden die Grundlage für die Formulierung von Anliegen, Forderungen und Gesetzesvorschlägen.

 

Arbeitsschritte Herbst 2002 – Frühjahr 2004

• Entwicklung von Szenen, die den Alltag und die Erfahrungen von wohnungslosen Menschen zum Inhalt haben (seit Herbst 2002)

• Ergebnisse von Recherchen und Befragungen, die von den Gruppenmitgliedern durchgeführt und in die Szenen eingebaut wurden: Was sind die größten Probleme von wohnungslosen Menschen in Graz? Was soll anders werden für wohnungslose Menschen in Graz? (seit Februar 2003)

• Formulierung einer Deklaration für die Rechte und Verbesserung der Situation wohnungsloser Menschen (März 2003)

• Dokumentation der Einstige und Ideen von neun öffentlichen Aufführungen von „Nobody is perfect“ (seit April 2003)

• Diskussionen und Auswertung der Aufführungen und des Prozesses in der Gruppe (seit April 2003)

• Teilnahme der Gruppe an Workshops und Treffen im Forum Wohnen (seit Jänner 2004)

• Beratung durch Jurist/innen vom ETC Graz (seit Februar 2004)

• Formulierung der Anliegen und Forderungen (seit Februar 2004)

Literatur zum Legislativen Theater

Baumann Till: Von der Politisierung des Theaters zur Theatralisierung der Politik. Theater der Unterdrückten im Rio de Janeiro der 90er Jahre, Ibidem Verlag 2001.
Boal, Augusto: Legislative Theatre. Using Performance to make Politics, London and New York 1998.
Wrentschur Michael: Legislatives Theater als Werkzeug für BürgerInnenbeteiligung.Vorschläge und Dokumentation der Veranstaltungen mit Augusto Boal in Graz, Graz 2001 (zu beziehen über InterACT)

 

 

Die Theatergruppe „Nobody is perfect“ ist am Dienstag 30.3. im Grazer Rathaus vor den Mitgliedern der Ausschüsse für Soziales und Wohnungsangelegenheiten des Grazer Gemeinderates aufgetreten. Die Mitglieder dieses österreichweit einzigartigen Projektes hatten so die Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeit zum Thema Wohnungslosigkeit vor den politisch Verantwortlichen zu präsentieren. Die Aufführung fand im Rahmen der Tagung „Wohnungslos in Graz“ statt. 

Alle Mitglieder von „Nobody is perfect“ waren oder sind von Wohnungslosigkeit betroffen und haben sich im soziokulturellen Theaterprojekt „wohnungs/los/theatern“ von InterACT und culture unlimited in 2-jähriger Arbeit thematisch und theatral mit ihrer Situation des „wohnungslos-sein“ auseinandergesetzt.

Im Sinne des Legislativen Theaters wurden Anliegen und Forderungen an die Politik erarbeitet, die an die zuständigen Politker/innen übergeben wurden. Legislatives Theater schafft eine Verbindung von den Anliegen und Problemen Betroffener zu politischen Entscheidungsträger/innen.

 

 

• Deklaration und Forderungen von wohnungslosen Menschen an die Politik

• Pressemeldungen

 

 

 

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